NACHHALTIGKEIT SICHTBAR MACHEN – TRANSPARENZ IN DER CHEMIE

Wie kann Transparenz zur Förderung von Nachhaltigkeit beitragen?
Diese Frage stand im Mittelpunkt des Workshops.

Eike Messow von der Sto SE betonte, dass Transparenz eng mit dem Bedürfnis nach Vertrauen und Glaubwürdigkeit verbunden sei. Transparenz solle zum einen der Gefahr entgegenwirken, mit Nachhaltigkeit Green-Washing zu betreiben. Zum anderen solle Nachhaltigkeit in Unternehmen als Grundlage für eine „gute“ Entscheidung dienen. Eine vernünftige Faktenbasis über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte benötigten auch Anleger, wenn sie in nachhaltige Betriebe investieren wollen, unterstrich Volker Weber vom Forum Nachhaltige Geldanlagen. Er verspricht sich von der EU-Richtlinie zur Berichterstattung über Corporate Social Responsibility (CSR) eine wichtige Hilfe, um an Firmendaten heranzukommen. Auch Annette Schmidt-Räntsch vom Umweltbundesministerium sieht in CSR-Berichten eine Stütze für die Betriebe.

Für Eick von Ruschkowski vom Naturschutzbund Deutschland e. V. sind neben der Berichterstattung auch Governance-Strukturen in den Unternehmen wichtig. Hierbei sei es wesentlich, wo das Nachhaltigkeitsmanagement in den Betrieben organisatorisch verankert sei.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass Nachhaltigkeit nur mit Transparenz glaubwürdig sei. Dabei seien jedoch die verschiedenen Zielgruppen und ihr Wissensstand zu berücksichtigen. Die Informationen müssten daher in einem unterschiedlichen Detaillierungsgrad in Bezug auf Fakten und Daten aufbereitet sowie an die Sprache der Zielgruppe angepasst werden. Mit Blick auf die große Datenflut sei es notwendig, dass Unternehmen die wesentlichen Fakten herausfiltern und sich dann auf die Faktoren konzentrieren, bei denen der größte Veränderungsbedarf bestünde. Seien diese Voraussetzungen erfüllt, könne eine „gute“ Transparenz gelingen, die sowohl dem Unternehmen als auch den Stakeholdern nutze. Konsens erzielten die Workshop-Teilnehmer ebenfalls darin, dass Unternehmen mithilfe von Transparenz gesellschaftliche Akzeptanz für ihre „license to operate“ erreichen könnten.