Über den Bericht

Der vorliegende Bericht ist der zweite Fortschrittsbericht von Chemie³, der Nachhaltigkeitsinitiative der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Gegründet wurde sie 2013. Träger sind der Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sowie der Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC). Ziel von Chemie³ ist es, Unternehmen der chemischen Industrie dabei zu unterstützen, Nachhaltigkeit als strategisches Instrument bei der Gestaltung von Prozessen und Produkten zu nutzen. Zentrales Element von Chemie³ sind die zwölf „Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“. 

 

Um den Fortschritt der Unternehmen beziehungsweise der Branche bei der Umsetzung der Leitlinien zu messen, hat Chemie³ insgesamt 40 Indikatoren erarbeitet und Ende 2016 veröffentlicht. Die Indikatoren erfassen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Sie wurden auf Basis der zwölf Chemie³-Leitlinien für die Nachhaltigkeitsthemen definiert, die sowohl aus Sicht der Branche als auch aus Sicht der Stakeholder als „wesentlich“ oder relevant für die Chemieindustrie angesehen werden. Darüber hinaus wurden zwei Indikatoren aufgenommen, um die Mobilisierungskraft von Chemie³ zu messen. Weitere Kennzahlen zu wesentlichen Themen werden im Rahmen des Responsible-Care-Berichts jährlich veröffentlicht. Responsible Care deckt dabei die Umwelt- und Sicherheitsaspekte von Chemie³ weitgehend ab und liefert darüber hinaus weitere einzelne Beiträge zu ökonomischen oder sozialen Aspekten der Nachhaltigkeitsinitiative. Weitere Informationen zu Responsible Care finden Sie hier

 

Die 40 Chemie³-Fortschrittsindikatoren wurden 2018 für das Kalenderjahr 2016 erhoben, größtenteils zum ersten Mal. Es handelt sich um eine sogenannte Nullmessung. Sie bildet die Datenbasis für Vergleiche mit nachfolgenden Erhebungen. Bei abweichendem Berichtszeitraum ist dies jeweils kenntlich gemacht. 

 

Der Bezugsrahmen ist Deutschland, das heißt es werden Unternehmen der chemischen Industrie mit (Produktions-)standorten in Deutschland einbezogen.

Der Organisationsbereich des BAVC umfasst neben der Chemie- und Pharmaindustrie auch Teile der Kautschuk-Industrie und der kunststoffverarbeitenden Industrie. Im Vergleich zur Anzahl der Beschäftigten und der Betriebe, die der VCI repräsentiert, sind die Zahlen des BAVC daher höher.

 

Datenquellen

Die Indikatoren stammen aus unterschiedlichen Quellen: 

 

13 Indikatoren werden über offizielle Statistiken (zum Beispiel Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit) oder durch Forschungsinstitute (zum Beispiel IW Köln) erhoben. 

Die restlichen 27 werden über gesonderte Erhebungen der drei Allianzpartner der Initiative oder über folgende Umfragen der Allianzpartner erhoben:
 
Responsible-Care-Umfrage: Elf Indikatoren erhebt der VCI jährlich über die sogenannte Responsible-Care-Umfrage im Rahmen des Umwelt- und Sicherheitsprogramms Responsible Care (RC). Zur Teilnahme an der Umfrage werden die Mitgliedsfirmen des VCI aufgefordert, die einen Produktionsstandort in Deutschland haben. Im Jahr 2016 waren das 1.297 Firmen. Davon haben sich 315 Firmen an der Umfrage beteiligt, was einem Anteil von 24 Prozent entspricht. Diese Firmen beschäftigen circa 309.000 Mitarbeiter an den deutschen Standorten oder 70 Prozent der Belegschaft der Mitgliedsunternehmen des VCI. Unternehmen mit mehreren Produktionsstandorten in Deutschland melden entweder zentral für alle Standorte oder einzeln je Produktionsstandort. 


Beschäftigtenerfassung: Zwei Indikatoren erhebt die IG BCE im Rahmen einer jährlich stattfindenden Beschäftigtenerfassung, die auf Grundlage der bei der Industriegruppe Chemie gelisteten Unternehmen durchgeführt wird. Im Jahr 2016 waren das 2.040 Betriebe mit insgesamt 607.726 Beschäftigten. Es handelt sich dabei um eine Vollerhebung. Die Anzahl der Betriebsratsgremien ergibt sich aus der gesetzlichen Meldepflicht nach grundsätzlich alle vier Jahre stattfindenden Betriebsratswahlen. 


Umfrage TV Demo: Vier Indikatoren erheben die Sozialpartner im Rahmen der Umfrage zur Verwendung des Demografiefonds nach dem Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ (TV Demo) und zur Verbreitung der Entgeltumwandlung nach dem Tarifvertrag über Einmalzahlungen und Altersvorsorge (TEA) der chemischen Industrie. Sie wird alle drei Jahre unter den Mitgliedsunternehmen des BAVC durchgeführt. Im Jahr 2016 waren das insgesamt 1.900 Unternehmen. An der Umfrage 2016 haben sich 395 Unternehmen beteiligt, was einem Anteil von rund 21 Prozent entspricht. Diese Unternehmen beschäftigen circa 304.000 Mitarbeiter oder 55 Prozent der Belegschaft der Mitgliedsunternehmen der Chemie-Arbeitgeber. 


Umfrage zum Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“: Drei Indikatoren erhebt der BAVC jährlich im Rahmen der Umfrage zum Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“. Erfasst wird das Ausbildungsangebot. Hierunter fällt die Ausschreibung oder das an einen einzelnen Bewerber gerichtete Angebot zum Abschluss eines Vertrages, der gerichtet ist auf eine Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz, einen dualen Studiengang oder eine Berufsvorbereitungs- und Eingliederungsmaßnahme. Auch Ausbildungsplatzangebote durch Ausbildungseinrichtungen im Auftrag von Unternehmen der chemischen Industrie oder eines Chemie-Arbeitgeberverbandes fallen darunter. Seit 2014 wird zusätzlich die Übernahmesituation unmittelbar nach dem Ausbildungsabschluss festgestellt. Bei der Umfrage handelt es sich um eine Vollerhebung unter allen Ausbildungsunternehmen im Organisationsbereich des BAVC.

Folgende Übersicht listet die Quellen beziehungsweise Erhebungsarten für die 40 Fortschrittsindikatoren auf:


Weitere Informationen zu Chemie³ finden Sie auf der Website www.chemiehoch3.de. Die Details zu den Indikatoren, das heißt Definition, Erfassungseinheit, Bilanzierungsbereich und so weiter, können in den Indikatoren-Steckbriefen auf der jeweiligen Seite des Indikators nachgelesen werden.


Zur Kurzfassung des Berichts gelangen Sie hier: