GEMEINSAM FÜR NACHHALTIGE LIEFERKETTEN
Die Achtung von menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten in Lieferketten steht im Fokus der gesellschaftspolitischen Diskussion. Mit dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gelten seit diesem Jahr klare Vorgaben für Unternehmen. Die EU erarbeitet zurzeit ein europäisches Lieferkettengesetz.
Auch in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist die Achtung der Menschenrechte ein zentrales Thema. Chemie3 hat deshalb mit Unternehmen und Arbeitnehmervertretungen einen Branchenstandard zur nachhaltigen Wertschöpfung erarbeitet. Dieser bietet Unternehmen einen konkreten Handlungsrahmen und praxisnahe Hilfestellung bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten.
Vor diesem Hintergrund haben wir Nachhaltigkeitsexpert:innen und Interessierte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden, Politik und Zivilgesellschaft/Nichtregierungsorganisationen am 20. Juni 2023 zur Dialogveranstaltung „Gemeinsam für nachhaltige Lieferketten: Sorgfaltspflichten in der Praxis“ nach Berlin eingeladen. Mit ihnen haben wir diskutiert, was ein Branchenstandard für die Achtung der Menschenrechte in Lieferketten bedeuten kann und was Unternehmen leisten sollten und tatsächlich können. Einige der angesprochenen Themen finden Sie in den Bildunterschriften in der Galerie.

© Urban/CWFG
Willkommen zur Dialogveranstaltung!

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Ein interessantes Programm rund um Fragen zu Sorgfaltspflichten in Lieferketten erwartete die Teilnehmenden.

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Dr. Martin Pohl, Leiter Transformation, Nachhaltigkeit, Digitalisierung bei der IGBCE, begrüßte im Namen von Chemie3.

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Im Gespräch mit der Moderatorin Conny Czymoch stellten Dr. Andreas Ogrinz (BAVC), Sandra Bränzel (IGBCE) und Simone Heinrich (VCI) den Branchenstandard vor und erläuterten Motivation und Entstehung.

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Torsten Safarik, Präsident des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), erläuterte den Stand der Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Viele Unternehmen seien bei der Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten in Lieferketten schon sehr weit. Es gelte die schwarzen Schafe zu identifizieren, so Safarik.

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Anna Cavazzini (MdEP, Bündnis90/Die Grünen), Barbara Eschke (Worlée Chemie GmbH), Albert Kruft (Solvay GmbH), Thorsten Pinkepank (BASF SE) und Michael 4 Windfuhr (Deutsches Institut für Menschenrechte, DIMR) diskutierten in einem Panel darüber, wie Unternehmen Sorgfaltspflichten in Lieferketten wahrnehmen können und was der Chemie3-Branchenstandard dazu beitragen kann. Auch das geplante europäische Lieferkettengesetz war ein wichtiges Thema.

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Viele Teilnehmende nutzten die Gelegenheit zu Kommentaren und Fragen an die Panelist:innen.

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Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, betonte in ihrem Impuls die Einigkeit in der Zielsetzung bei der Sorgfaltspflicht in Lieferketten. Es gäbe bereits sehr viele verantwortungsbewusste Unternehmen. Sie forderte aber auch Verbesserungen für die Menschen vor Ort.

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Im ersten Fokusthema zur Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten am Beispiel Rohstoffe wies Marie-Christine von Hahn (Aurubis AG) auf die positive Bedeutung von Branchenstandards hin. Ebenso wichtig sei der Dialog zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

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Maren Leifker (Brot für die Welt) betonte in der Diskussion um die Sorgfaltspflichten im Zusammenhang mit dem Rohstoffabbau, dass die Bedürfnisse lokaler Bevölkerungen angemessen berücksichtigt werden müssten. Das sei noch nicht ausreichend der Fall.

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Auch bei der Diskussion um die Herausforderungen beim Rohstoffabbau brachten sich viele Teilnehmende mit Beiträgen und Fragen ein.

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Es müsse ein umfassendes Verständnis dafür entwickelt werden, in welchen welchem Umfeld bzw. Kontext ein Produkt entstehe, so Dr. Melanie Müller (Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP) bei der Diskussion zur Validität von Risikoinformationen.

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Die Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) bringe ganz neue Herausforderungen mit sich. Dies habe er erst vor kurzem bei einem Audit vor Ort miterleben können, berichtete Andreas Stolze (Lanxess Deutschland GmbH).

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Der Austausch zwischen den Diskutant:innen zur Validität von Risikoinformationen lud die Teilnehmenden zu Fragen ein.
Bei Fragen können Sie sich gerne an Herrn Jörg-Olaf Jansen (jansen@vci.de; +49 69 2556-1451) wenden.