Nachhaltigkeit - Eine Frage der richtigen Chemie?

Rund 200 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen diskutierten in Berlin darüber, wie die chemische Industrie zu Nachhaltigkeitszielen beitragen und diese stärker in den Unternehmensalltag integrieren kann.

Von der Vision zur Realität: Was können Unternehmen und Politik tun, um nachhaltige Lösungen voranzubringen? Welche Maßnahmen und Partnerschaften sind notwendig, damit sich die chemische Industrie weiter in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln kann? Um diese Themen ging es auf der Konferenz „Nachhaltige Entwicklung – eine Frage der richtigen Chemie?“, die heute in Berlin stattfand. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und Chemie³, die Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemie, hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen. In den Diskussionsrunden und Fachforen wurden auch Aspekte behandelt, wie die chemische Industrie zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen beitragen kann. Die rund 200 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen diskutierten weiterhin darüber, wie die Branche Nachhaltigkeit stärker in den Unternehmensalltag integrieren kann.

Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, erklärte:

Die Initiative Chemie³ hat das Potenzial, eine wichtige Wirtschaftsbranche nachhaltig auszurichten und weitere Branchen zu motivieren, eine ähnliche Initiative zu starten. Nur wer sich jetzt auf die nationalen und globalen Herausforderungen einstellt, wird auch morgen noch im Wettbewerb erfolgreich sein.
Peter Altmaier
Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben

In ihrem Grußwort sagte die RNE-Vorsitzende Marlehn Thieme:

„Ich freue mich jetzt schon auf möglichst viele Unternehmen der Branche, die den Deutschen Nachhaltigkeitskodex nutzen, um auch über ihr ökologisches und soziales Handeln zu berichten.“ Der Rat ermutige alle Beteiligten aus Wirtschaft und Politik, den Dialog als Signal für eine nachhaltige Entwicklung zu betrachten.

Der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie, Marijn Dekkers, betonte in seinem Vortrag die Schlüsselrolle von Innovationen für nachhaltige Lösungen:

„Innovationen sind die Triebfeder für Nachhaltigkeit. Wir brauchen deshalb optimale Bedingungen für Forschung und Innovationen. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, sichert Beschäftigung und fördert die Entwicklung von nachhaltigen Produktionsprozessen und Produkten.“ Dekkers schlug eine Innovationsoffensive von Wirtschaft und Politik vor. „Gemeinsam müssen wir für Offenheit, Begeisterung und gute Bedingungen für Innovationen werben“, so Dekkers.

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), hob hervor:

„Nachhaltigkeit, Wachstum und Wohlstand sind keine Gegensätze, sondern be­dingen einander. Wir können die Zukunft der chemischen Industrie in Deutschland nur sichern, indem wir gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung eintreten, die die soziale Dimension essenziell berücksichtigt. Es kommt darauf an, ökonomische, ökologische und soziale Erfordernisse auszubalancieren.“

Margret Suckale, Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), unterstrich in ihrem Statement, wie wichtig die Glaubwürdigkeit der Brancheninitiative sei:

„Chemie³ war von Anfang an Transparenz wichtig. Deshalb haben wir einen Stakeholder-Dialogkreis eingerich­tet, der die Initiative begleitet. Denn die Glaubwürdigkeit von Chemie³ steht und fällt nicht nur mit konkreten Ergebnissen, sondern auch mit der Bereitschaft, eine offene Diskussion mit allen Beteiligten zu führen.“

Mit der gemeinsamen Initiative Chemie³ von VCI, IGBCE und BAVC arbeitet erstmals eine ganze Branche daran, Nachhaltigkeit als Leitbild zu verankern. Nachhaltigkeit wird als Verpflichtung gegenüber den jetzigen und künftigen Generationen verstanden – und als Zukunftsstrategie, in der wirtschaftlicher Erfolg mit sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Verantwortung verknüpft ist.
 
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von über 1.650 deut­schen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Pro­zent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2013 über 190 Milliarden Euro um und beschäftigte rund 438.000 Mitarbeiter.
 
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) vertritt die Interessen ihrer 680.000 Mitglieder. Die Gewerkschaft deckt Berufe in den Branchen Bergbau, Chemie, Gas, Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoffe, Leder, Mineralöl, Papier, Sanierung/Entsorgung, Steinkohle und Wasserwirtschaft ab. Unabhängig von politischen Parteien und anderen gesellschaftlichen Institutionen sucht die IGBCE die kritisch-konstruktive Auseinanderset­zung mit den Arbeitgebern, Politikern und der Regierung.
 
Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) ist der tarif- und sozialpolitische Spitzenverband der chemi­schen und pharmazeutischen Industrie sowie großer Teile der Kautschuk-Industrie und der kunststoffverarbeiten­den Industrie. Er vertritt die Interessen seiner 10 regionalen Mitgliedsverbände mit 1.900 Unternehmen und 550.000 Beschäftigten gegenüber Gewerkschaften, Politik und Öffentlichkeit.
 
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
 
Ansprechpartner
 
Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI):
Dr. Martina Ludwig
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt
Telefon: +49 (69) 2556-1369
Fax: +49 (69) 2556-1613
 
IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE):
Christian Hülsmeier
Königsworther Platz 6
30167 Hannover
Telefon: +49 (511) 76 31-6 98
Fax: +49 (511) 7 00 08 91
 
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC):
Sebastian Kautzky
Abraham-Lincoln-Straße 24
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (611) 77881-61
Fax: +49 (611) 77881-23
 
E-Mail: kontakt(at)chemiehoch3.de
 
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Hans Stehling
Potsdamer Platz 10
10785 Berlin
Telefon: +49 (30) 338424 233
Fax: +49 (30) 338424 22233
 
E-Mail: hans.stehling(at)nachhaltigkeitsrat.de

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