NEUGIER WECKEN, NACHWUCHS FÖRDERN

Datum: 19. August 2015

Mit Aktionen wie dem „Dies Academicus“ engagiert sich AlzChem für die Fachkräfte von morgen.

Raus aus dem Schul- und rein in den Arbeitsalltag – diese besondere Erfahrung durften Sophia, Arina, Franziskus und Paul beim jährlichen „Dies Academicus“ im Hause AlzChem machen. An einem Dienstag im Juli 2014 drückten die vier Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse nicht wie sonst die Schulbank des König-Karlmann-Gymnasiums in Altötting, sondern gingen an der Seite von Akademikern auf Stippvisite beim Chemieunternehmen mit Sitz im bayerischen Trostberg.

Bereits zum vierten Mal hatte AlzChem seine Türen geöffnet, um Jugendlichen einen Tag lang Einblicke in die Arbeitswelt zu geben. Zumeist geht es dabei um den Beruf des Chemikers, 2014 war mit dem 18-jährigen Franziskus erstmals auch ein Schüler dabei, der sich für den Bereich Produktmanagement interessiert.

Teilnehmerzahl vervierfacht

„Es fing im Jahr 2011 ganz klein damit an, dass ein Gymnasium aus der Region bei uns anfragte, ob wir einen ‚Dies Academicus‘ ermöglichen würden. Uns gefiel die Idee, weil sie gut in unser Konzept zur Nachwuchsförderung passte“, erzählt Peter Lerchner, bei AlzChem verantwortlich für Personal- und Organisationsentwicklung. Was damals mit dem Besuch eines Schülers begann, hat sich mittlerweile als fester jährlicher Termin etabliert. „Aufgrund des großen Interesses haben wir 2014 bereits vier Jugendliche beim ‚Dies Academicus‘ begrüßt. Das bestätigt uns darin, dass die Schüler hier wirklich etwas mitnehmen“, sagt Lerchner.

Bei ihm gehen rund zwei Monate vorher die Bewerbungen der Schüler ein. Denn auch das gehört zum Konzept dieses Schnuppertags dazu: Die jungen Leute kümmern sich im Rahmen von Oberstufenseminaren zur Berufsorientierung eigenständig um ihre Bewerbung.

Peter Lerchner wählt geeignete Kandidaten aus und organisiert die Abläufe, damit die Schüler auch alle für sie spannenden Bereiche kennenlernen können.

Praktische Erfahrungen sammeln

Am „Dies Academicus“ nehmen Akademiker von AlzChem wie Chemiker oder Produktmanager ihre jungen Begleiter morgens in Empfang – und los geht die Tour durchs Unternehmen. Einer von ihnen ist Dr. Fabian Rodler. Der Laborleiter in der Forschung ist selbst erst seit Mitte Mai 2014 bei AlzChem und weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, in die Praxis hineinzuschnuppern. „An der Uni steht doch meist die Theorie im Fokus. Doch wie muss ich mein Studium ausrichten, damit ich später gute Chancen auf einen Arbeitsplatz, zum Beispiel in der Industrie, habe? Dies bekommt man am besten mit, indem man sich die Abläufe einmal direkt vor Ort anschaut.“

Ganz so weit sind die vier Schüler des Altöttinger Gymnasiums beim „Dies Academicus“ zwar noch nicht, die Berufswahl rückt aber immer näher. Entsprechend willkommen sind da qualifizierte Entscheidungshilfen. Der Besuch im Unternehmen hat sie beeindruckt – sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die intensive Betreuung durch die Mitarbeiter.

Nachwuchsförderung schon im Kindergarten

Sich Zeit nehmen für junge Menschen, das hat bei AlzChem Tradition und einen hohen Stellenwert. „Der 'Dies Academicus' ist nur eine unserer vielen Aktivitäten als Corporate Citizen“, sagt Nicol Schindlbeck, Leiterin Kommunikation bei AlzChem. „Die Nachwuchsförderung fängt bei uns bereits im Kindergarten an.“ Mit Projekten wie „NaWi – Naturwissenschaft, wie geht das?“ weckt das Unternehmen schon bei den ganz Kleinen die Neugier. „Wir sind Chemieunternehmen aus Leidenschaft und geben unsere Begeisterung gerne weiter.“ Es sei schön zu sehen, wie die Mädchen und Jungen mit vollem Eifer an den Experimenten teilnehmen.

Die etwas älteren Schüler können bei AlzChem Praktika, Schnupperlehren oder Workshops im Ausbildungslabor absolvieren. Auch auf allen wichtigen Veranstaltungen wie Berufsinformationsmessen der Region ist das Unternehmen vertreten und wirbt für seine sieben Ausbildungsberufe sowie die Möglichkeiten für Studenten, ihre Bachelor- oder Masterarbeit bei AlzChem zu erstellen.

Schnupperlehre und Diplomarbeit als Türöffner

AlzChem sieht das Engagement für den Nachwuchs als Investition in die Zukunft. „Wir fühlen uns der Region sehr verbunden und möchten ganz im Sinne guter Nachbarschaft Kindern und Jugendlichen Chancen geben. Davon können letztlich auch wir nur profitieren: Wir bieten bei uns im Hause Einstiegsmöglichkeiten in tolle Berufsfelder mit viel Entwicklungspotenzial, und dafür wollen wir natürlich die Besten gewinnen“, betont Nicol Schindlbeck.

Für Peter Lerchner ist der hohe Aufwand, den AlzChem dafür betreibt, eine klare Win-Win-Situation: „Die Kandidaten bekommen ein Gefühl für unser Unternehmen – und wir für die Kandidaten. Wir haben hier einige Auszubildende und Mitarbeiter, die über den Weg der Schnupperlehre oder Abschlussarbeit in unser Team gekommen sind.“

„AlzChem ist ein modernes, internationales Chemie-Unternehmen mit zukunftsorientierten Produkten und Projekten. Dass dabei das Hauptaugenmerk auch auf der Nachwuchsarbeit liegt ist uns sehr wichtig, denn der Erfolg kommt nur mit gut ausgebildeten, engagierten Mitarbeitern. Ich als Betriebsratsvorsitzender begrüße die zahlreichen Aktivitäten und unterstütze diese gerne“, betont Karl Held.

Fachkräftebedarf von morgen im Blick

Bei alldem hat AlzChem langfristig auch die Sicherung des Fachkräftebedarfs im Blick. Die doppelte Herausforderung besteht darin, hochkarätige Bewerber für den Standort Trostberg zu begeistern und sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld durchzusetzen. AlzChem ist Teil des so genannten Bayerischen Chemiedreiecks, in dem sich rund 25 Unternehmen der Branche angesiedelt haben. „Da ist die Tatsache, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind, durchaus ein wichtiges Entscheidungskriterium“, so Lerchner. Noch besteht aber kein Mangel an akademischem Nachwuchs: „Auf Stellenausschreibungen erhalten wir gute und hochwertige Resonanz. Und wir tun aus Überzeugung alles dafür, damit das auch so bleibt.“

Dies ist ein Good-Practice-Beispiel zu Leitlinie 10:

Erfolgsfaktoren für den Beitrag zur Leitlinie

  • Durch Nachwuchsförderung vom Kindergarten bis zur Universität schafft AlzChem berufliche Perspektiven für junge Menschen – und weckt Begeisterung für Naturwissenschaften.
  • In Schnuppertagen und Praktika erhalten Schüler und Studenten einen realistischen Eindruck von Berufsbild und Arbeitsalltag.
  • Potenzieller Arbeitgeber und Bewerber lernen sich vorab kennen.
  • Kontakte zu lokalen Bildungseinrichtungen stärken das Image als guter Nachbar.
  • AlzChem bindet wertvolles Know-how in der Region und positioniert sich frühzeitig im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte als attraktiver Arbeitgeber.

Über das Unternehmen

  • Die AlzChem AG mit Hauptsitz im bayerischen Trostberg ist ein international tätiges Chemieunternehmen.
  • AlzChem ist eines von 25 Unternehmen des „ChemDelta Bavaria“, dem Bayerischen Chemiedreieck, die zusammen einen Umsatz von jährlich über 10 Milliarden Euro erwirtschaften. AlzChem weist davon einen Jahresumsatz von 295 Mio. Euro auf.
  • Jedes Jahr bietet das Unternehmen rund 40 jungen Menschen eine Ausbildung in 7 Ausbildungsberufen an. Im Jahr 2014 hat AlzChem mit 136 Auszubildenden eine hohe Ausbildungsquote von fast 10 Prozent. 
  • Insgesamt beschäftigt AlzChem mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  • Seit 2011 veranstaltet AlzChem den „Dies Academicus“ für Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse.
  • Ein Schwerpunkt der AlzChem ist die NCN-Chemie, die für Produkte mit typischer Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung steht. Die wichtigsten Anwendungen sind Ernährung, Erneuerbare Energien, Feinchemie, Landwirtschaft und Metallurgie.